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Was Sie wissen sollten, bevor Sie sich Schlangen kaufen

Viele Menschen finden die beinlosen, glatten Reptilien eklig oder ängstigen sich vor ihnen, andere halten Schlangen als exotische Haustiere in ihrem Wohnzimmer. Es sind faszinierende Tiere mit einer extrem großen Artenvielfalt. Ob giftig oder ungiftig, aggressiv oder ruhig, klein oder groß – Während die einen friedlich und pflegeleicht sind, können andere die Nachbarschaft in Angst und Schrecken versetzen, wenn sie aus ihrem Terrarium entkommen. Die Haltung derartig gefährlicher Exemplare ist in Deutschland je nach Bundesland meldepflichtig oder gar verboten. Wenn Sie Schlangen kaufen möchten, würden Sie aber wohl vermutlich ohnehin lieber eine unbedenkliche Art in Ihren eigenen vier Wänden halten.


 

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=5X3hVzGmbcE

Als wechselwarme Tiere regulieren Schlangen ihre Körpertemperatur nicht wie der Mensch und andere Säugetiere selbst, sondern nehmen die Umgebungstemperatur an. Das Terrarium ist daher stets zu temperieren mit kühleren sowie wärmeren Plätzen. Die Tiere sind in unterschiedlichen natürlichen Lebensräumen beheimatet, vom tropischen Regenwald bis zur Polarwüste. Größe, Fressgewohnheiten, Lebensbedingungen, Bedürfnisse und Besonderheiten (z.B. Beleuchtung, Einrichtung, Bodenbedeckung) sind von Schlangenart zu -art verschieden.

Gefüttert werden die Fleischfresser in jungen Jahren alle ein bis zwei Wochen, ältere Schlangen brauchen aufgrund ihrer sehr langsamen Verdauung seltener, etwa einmal im Monat, neue Nahrungszufuhr. Überwiegend lieben sie frische, vorzugsweise noch lebende Beute, etwa Mäuse oder Fische.

Unterschiedliche Gattungen sind je nach Wissen und Erfahrung des Halters als Haustiere zu empfehlen und erfordern unterschiedliche Ausstattungen des Terrariums. Folgend seien einige wichtige Gattungen kurz dargestellt:

Nattern:

Schlangen aus der Überfamilie der Nattern erfreuen sich großer Popularität unter Terrarienbesitzern. Die schlanke Form, ihr aktiver Lebensstil und ihre faszinierende Erscheinung lassen viele Menschen staunen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Enthusiasten ihre Reise in die Welt der Terrarien mit einer bestimmten Art, ähnlich der Kornnatter, beginnen. Diese friedlichen und pflegeleichten Geschöpfe sind wahre Augenweiden und ideal für die Terrarienpflege. Aber es gibt noch viele andere beeindruckende Arten in dieser Überfamilie. Ein weiteres beeindruckendes Mitglied dieser Gruppe ist beispielsweise eine große heimische Schlange, ähnlich der Äskulapnatter. Obwohl sie nicht so bunt wie einige ihrer Verwandten aus Übersee ist, hat sie ihren eigenen Charme und eignet sich auch gut für die Terrarienhaltung.

In der Reptilienwelt, speziell bei den Schuppenkriechtieren, gehört eine bestimmte Gruppe von Schlangen zur artenreichsten Überfamilie. Diese Überfamilie teilt sich in mehrere Familien auf. Hier finden wir die Colubridae, Lamprophiidae und andere, einschließlich einer giftigen Gruppe. Die Colubridae-Familie ist besonders vielfältig, und viele ihrer Mitglieder sind in der Terrarienwelt sehr gefragt. Eine andere Familie, ähnlich der Lamprophiidae, bietet auch faszinierende und leicht zu pflegende Arten, wie eine Schlange, die an die braune Hausschlange erinnert. Im Laufe ihrer Evolution haben diese Schlangen besondere Merkmale entwickelt, die sie von anderen unterscheiden. Ein solches Merkmal ist beispielsweise eine Veränderung in ihrer Lungenstruktur im Vergleich zu primitiveren Schlangen.

  • Artenreichste Familie mit über 2000 verschiedenen Arten wie z.B: die attraktive Grasnatter (Opheodrys aestivus)
  • Lebensraum: leben in nahezu allen Gebieten der Welt
  • Gefahrenstufe: nicht giftig (Ausnahme: Vipern, Trugnattern, Giftnattern)
  • Haltung: sehr pflegeleicht und einfach in der Haltung (gut für „Schlangenanfänger“)
  • Größe: zwischen 20 Zentimeter und 4 Meter lang
  • Ernährung: lebende Beutetiere (z.B. Mäuse)
  • Differenzierung: grabende (benötigen gut zu grabendes Bodenstreu im Terrarium) vs. kletternde Nattern (benötigen Klettermöglichkeiten im Terrarium)
  • Beispiele: Kornnatter, Ringelnatter, Amurnatter, Strumpfbandnatter, Bändernatter

 

Phytons:

Verschiedene Typen von Pythons werden seit einiger Zeit in speziellen Behausungen beobachtet. Der Netzpython (Broghammerus reticulatus) könnte das erste Exemplar sein, das erfolgreich in Gefangenschaft nachgezogen wurde. Im Laufe der Zeit hat die Beschäftigung mit diesen Tieren umfangreiche Einblicke in ihre Paarungsgewohnheiten geboten. Aufgrund der diversen Lebensumgebungen und Verhaltensweisen von Pythons können keine universellen Pflegehinweise für diese Schlangenart bereitgestellt werden. Es wäre angebracht, wenn die Halter diesen beeindruckenden Wesen das bieten, was sie in ihrer natürlichen Umgebung antreffen würden. Dies schließt ein ausreichend großes Behausungssystem, gute Lüftung, angemessenes Licht und Wärmequellen ein. Das in jüngster Zeit immer beliebter werdende System der „Schubladenpflege“, das insbesondere bei Besitzern des Königspythons (Python regius) beliebt ist, kann als nicht tierfreundlich angesehen werden und kann über die Zeit zu gesundheitlichen Herausforderungen bei den betroffenen Schlangen führen. Solch eine Pflegemethode steht in keinem Zusammenhang mit der eigentlichen fachgereechten Schlangenpflege.

  • Riesenschlange
  • Lebensraum: nahezu überall auf der Welt
  • Gefahrenstufe: Würgeschlange
  • Haltung: nicht besonders aktiv, genug Rückzugsmöglichkeiten im Terrarium (Verstecke), i.d.R. meldepflichtig, Erfahrung des Halters empfohlen
  • Größe: zwischen 70 Zentimeter und 10 Meter lang
  • Ernährung: Wirbeltiere aller Art
  • Beispiele: Tigerpython, Königsphyton, Rautenpython

 

Boas:

Seit jeher gelten viele Vertreter der Überfamilie der Boaartigen als begehrte Terrarientiere. Doch welche Besonderheiten zeichnen Boas aus? Ursprung und Klassifikation der Boaartigen

Innerhalb der Überfamilie der Boaartigen (Booidea) gibt es nur eine Familie: die Boidae. Diese teilt sich weiter in drei Subfamilien: Boinae (Boas), Ungaliophinae (Zwergboas) und Erycinae (Sandboas) (1). Interessanterweise zeigen Boas bestimmte anatomische Merkmale, die sie mit den Pythons gemeinsam haben. Dies führte dazu, dass sie und die Pythons lange Zeit in einer Überfamilie, den Riesenschlangen, zusammengefasst wurden. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass Boas und Pythons nicht enger miteinander verwandt sind als mit anderen Schlangenarten. Deshalb werden sie heute in separate Überfamilien eingeteilt.

  • Riesenschlange (alte Klassifizierung)
  • Lebensraum: sehr unterschiedlich; gemäßigte Zonen, Subtropen und tropischer Regenwald, auch trockene Sandwüsten; dämmerungs-/nachtaktiv
  • Gefahrenstufe: sehr muskulös und kräftig, Würgeschlange
  • Haltung: Verbot für bestimmte Arten, sonst meldepflichtig; Boa constrictor ist die am häufigsten gehaltene Riesenschlange im Terrarium
  • Größe: bis zu neun Meter
  • Ernährung: anfangs kleine Mäuse, bei größeren Boas z.B. größere Meerschweinchen
  • Beispiele: Boa constrictor (auch Abgottschlange oder Königsboa), Gartenboa, Regenbogenboa

Eine geeignete Unterbringung für Schlange kaufen

Wichtig ist eine gute Unterkunft in Form eines ideal geeigneten Terrariums für die Schlange. Hier geht es zum Schlangen Terrarium.

Zum Schlangen Terrarium

Schlange online kaufen?

Terrarientiere bereiten immer mehr Menschen eine große Freude. Allerdings sollte stets auf eine richtige und vor allem artgerechte Haltung geachtet werden. Um die Tiere an den Mann zu bringen, bedienen sich immer mehr Händler dem Internet.

In zahlreichen Onlineshops werden Schlangen ohne einhergehende Beratung zum Kauf angeboten. Darauf sollten Kunden jedoch verzichten und einen Fachhändler aufsuchen. Nur dieser kann einen geeigneten Nachweis zur Herkunft der Tiere erbringen. Weiterhin werden gesundheitliche Schäden, welche durch den Versand entstehen, am Tier vermieden.

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